Stuttgart, 28. April 2022

  • MAHLE nutzt für die Batteriediagnose von E-Fahrzeugen zusätzlich zum OBD-Port künftig auch den Ladestecker
  • Gemessene Daten werden in der Cloud von Kooperationspartner volytica diagnostics ausgewertet
  • Neue Lösung macht Zustand der Fahrzeugbatterie transparenter und Reparaturbedarf prognostizierbar
  • Lösung bereits im Praxistest und voraussichtlich Ende 2022 erhältlich

MAHLE Aftermarket wird für die Batteriediagnose von E-Fahrzeugen zusätzlich zum bestehenden OBD-Port künftig auch den Ladestecker nutzen. Dafür arbeitet die Service- und Ersatzteilsparte des Stuttgarter Automobilzulieferers mit volytica diagnostics, einem Softwarenentwickler aus Dresden, zusammen. Er wertet die gemessenen Daten in der Cloud aus und stellt wertvolle Informationen über den Zustand der Fahrzeugbatterie bereit. Beispielsweise kann so ein etwaiger Reparaturbedarf prognostiziert werden. Bereits seit Anfang 2022 wird die neue Diagnoselösung bei Pkw, gemeinsam mit dem TÜV NORD Mobilität und einem namhaften europäischen Flottenbetreiber, in der Praxis erprobt. Bei MAHLE wird sie voraussichtlich Ende 2022 erhältlich sein. Im nächsten Schritt wollen beide Partner die Batteriediagnose auch für batterieelektrische Lkw und Busse anbieten.

„Im Bereich Werkstattausrüstung haben wir unser Innovationstempo massiv beschleunigt. Nun machen wir die Batterie vollends zur berechenbaren Größe und schaffen so Zukunftssicherheit für die freien Werkstätten im Mobilitätswandel“, sagte Olaf Henning, Mitglied der MAHLE Konzernleitung und Leiter des Geschäftsbereichs Aftermarket.

„Prüfgesellschaften, Besitzer, Flottenbetreiber und Werkstattnetze sind bis heute einer massiven Intransparenz in Sachen Batteriequalität und somit Fahrzeugwert ausgesetzt. Bislang war es kaum möglich, zuverlässig Batteriedaten auszuwerten und Besitzern von E-Fahrzeugen den Status Quo ihrer Batterien zu vermitteln. Das lähmt den weiteren Markthochlauf der E-Mobilität sowie die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Gleichzeitig darf so ein Test nicht lange dauern und muss erschwinglich sein. Genau hier setzen wir mit unserer Technologie an“, sagte Claudius Jehle, CEO von volytica.

Für die Diagnose kommt eine spezielle Kombination aus Lade- und Diagnosegerät zum Einsatz. Innerhalb von zehn Minuten ermöglicht MAHLE damit über die Ladebuchse des Fahrzeugs eine erste Diagnose des Gesundheitszustandes der Fahrzeugbatterie. Diese Messung erfolgt unabhängig davon, welche Daten der Fahrzeughersteller über den OBD-Diagnoseport bereitstellt und ist damit besonders neutral und unabhängig.

Danach werden die Batteriedaten in der volytica-Cloud umfassend auswertet, interpretiert und das Ergebnis dem Benutzer bereitgestellt. Mit der Neuentwicklung öffnet MAHLE den freien Werkstätten so neue, zukunftssichere Geschäftsfelder jenseits des Verbrennungsmotors. Mit dem MAHLE TechPRO ermöglicht MAHLE seinen Kunden bereits heute als erster Anbieter die Basisdiagnose von Batterien über den OBD-Port.

Mithilfe von Batterie-Diagnostik können jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen Batterien mit einem Wert von mehr als 50 Milliarden Euro vor einer vorzeitigen Aussonderung bewahrt und so beispielsweise einem zweiten Leben zugeführt werden. Durch so genannte Second-Life-Anwendungen kann ein Batterieleben um durchschnittlich fünf Jahre verlängert werden. Ein wichtiger Aspekt, bekennt sich der Konzern doch klar zum Pariser Klimaabkommen und ist bestrebt, seinen CO2-Fußabdruck signifikant zu senken und durch seine Produkte zu einer umweltverträglichen Mobilität beizutragen.

 

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Direkter Draht: Die neue MAHLE Batteriediagnose steuert die Batterie direkt über den Ladestecker an.

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Ansprechpartner in der MAHLE Kommunikation:

Ruben Danisch
Leiter Kommunikation Unternehmen/Wirtschaft & Produkt
Telefon: +49 711 501-12199
E-Mail: Kontakt per E-Mail

Christopher Rimmele
Sprecher Produkt, Technologien und Aftermarket
Telefon: +49 711 501-12374
E-Mail: Kontakt per E-Mail